K.N.Holder
Sommer 2000
Zu Beginn meines Studiums war ich verwirrt von der großen Vielfalt der angebotenen Materialien für den künstlerischen Bedarf. Hierüber wollte ich mir einen Überblick verschaffen.
Heute staune ich noch immer über diese großartige, leicht verfügbare Palette der stofflichen Möglichkeiten für bildende Künstler, die sich zudem ständig erweitert.
Um einen kleinen Einblick zu geben nenne ich einige übergeordnete Bezeichnungen der im wesentlichen farblosen Bindemittel: Harze, Lacke, Öle, Gummen, Leime, Eiweiße, Wachse, Balsame, Sikkative, Emulsionen, Dispersionen, Seifen, tierische, pflanzliche, synthetische Bindemittel. Diese Substanzen haben unterschiedlichen optischen Einfluss auf die Bildwirkung.
Spannende Eigennamen finden sich auch bei den Pigmenten. Aber deren grobe Einteilung ist ebenfalls etwas verwirrend. Sie unterscheiden sich in tierische, pflanzliche, mineralische, anorganische, synthetische Farbstoffe und Pigmente.
Es ist wesentlich, jedes Pigment seiner Entsprechung nach zu behandeln.
Mit Faszination experimentiere ich mit den unterschiedlichsten Bindemitteln, Pigmenten oder Grundierungen. Ich möchte selbst deren jeweilige spezielle Sichtbarkeit und Körperlichkeit erproben und wahrnehmen.
Bisher berichtete ich über die Grundlagen von künstlerischen Materialien und verwies
auf ihren charakteristischen Ausdruck.
Eine zusätzliche Frage ist die, der Präsentation. Wie wird es möglich diese fast unsichtbaren Differenzierungen darzustellen? Eine Möglichkeit transparente Mittel wahrnehmbar zu machen gelingt durch die direkte Gegenüberstellung, durch Schichtungen und Gegensätzlichkeit.
Daraus resultiert, dass im Bezug auf die Form klare, ruhige Flächen geeignet erscheinen.
In diesem Zusammenhang ist auch noch hinzuweisen auf die Wirkung der Untergründe
für den Gesamteindruck eines Gemäldes.
Die Mittel in der Malerei hängen zusammen, wirken aufeinander und bieten faszinierende Möglichkeiten.